Abzinsungspapiere sind eine Anlageform, bei der die zu erwartenden
Zinsen und
Zinseszinsen bereits vom künftigen Rückzahlungswert abgezogen werden. Dadurch entsteht eine Diskrepanz zwischen dem Gegenwartswert (Barwert) und dem künftigen Rückzahlungswert (Zukunftswert). In diesem Unterschied steckt der Gewinn des Anlegers.
Bei der Abzinsung zahlt ein Bankkunde den
Nennwert der Papiere, vermindert um den Zinsertrag, der während der Laufzeit der Anlage entsteht (Discount). Unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes (U-Schätze),
Zerobonds, bestimmte Formen von Sparbriefen (Sparkassenbriefe), Treasury Bills oder Commercial Papers sind typische Abzinsungspapiere. Die bekanntesten sind die Finanzierungsschätze des Bundes und der Bundesschatzbrief Typ B.
Mit der Einlösung der Papiere bei Fälligkeit fließt dem Anleger der Ertrag zu und ist zu diesem Zeitpunkt zu versteuern. Diese Steuerverschiebung kann vom Anleger genutzt werden, um Erträge auf einen Zeitpunkt (z.B. den Ruhestand zu verschieben), in dem die Einkünfte insgesamt geringer sind.