Versicherungslexikon

Thema Anlage- und Finanzlexikon

Von A bis Z wie von Abgeltungsteuer bis Zeichnung

Das Anlage- und Finanzlexikon

Klärt rund ums Thema Thema Finanzen auf

Zum 1. Januar 2009 wurde im Rahmen der Unternehmensteuerreform eine Kapitalertragsteuer in Form einer Quellensteuer eingeführt. Privatanleger haben mit dieser Abgeltungsteuer unabhängig von ihrem persönlichen Steuersatz ihre Steuerpflicht erfüllt.

Der Abgeltungsteuersatz beträgt 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 % der Abgeltungsteuer). Kapitalerträge bis zur Höhe des Sparer-Pauschbetrag (801,- EUR, bei Ehegatten 1.602 EUR) bleiben unberücksichtigt. Liegt eine Nichtveranlagungsbescheinigung vor, werden die Kapitalerträge gar nicht besteuert.

Die Abschlagsdividende (auch Zwischen- oder Interimsdividende) ist eine "Vorauszahlung" auf die Jahresdividende einer Aktiengesellschaft.

Diese Art der Dividendenzahlung ist in Deutschland möglich, jedoch unüblich, sie kommt jedoch international (insbesondere bei amerikanischen Aktiengesellschaften) häufig vor.
Abzinsungspapiere sind eine Anlageform, bei der die zu erwartenden Zinsen und Zinseszinsen bereits vom künftigen Rückzahlungswert abgezogen werden. Dadurch entsteht eine Diskrepanz zwischen dem Gegenwartswert (Barwert) und dem künftigen Rückzahlungswert (Zukunftswert). In diesem Unterschied steckt der Gewinn des Anlegers.

Bei der Abzinsung zahlt ein Bankkunde den Nennwert der Papiere, vermindert um den Zinsertrag, der während der Laufzeit der Anlage entsteht (Discount). Unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes (U-Schätze), Zerobonds, bestimmte Formen von Sparbriefen (Sparkassenbriefe), Treasury Bills oder Commercial Papers sind typische Abzinsungspapiere. Die bekanntesten sind die Finanzierungsschätze des Bundes und der Bundesschatzbrief Typ B.

Mit der Einlösung der Papiere bei Fälligkeit fließt dem Anleger der Ertrag zu und ist zu diesem Zeitpunkt zu versteuern. Diese Steuerverschiebung kann vom Anleger genutzt werden, um Erträge auf einen Zeitpunkt (z.B. den Ruhestand zu verschieben), in dem die Einkünfte insgesamt geringer sind.
Das Agio ist ein sogenanntes Aufgeld. Es wird als Aufschlag auf den Nennwert eines Produktes (Wertpapier, Aktie, Darlehn) aufgeschlagen und in der Regel in Prozent angegeben.

Mit dem Agio wird in der Regel die Vermittlung des Produkts abgegolten.

Das Agio ist das Gegenstück zum Disagio.
Aktien sind verbriefte Anteile am Grundkapital einer Aktiengesellschaft. Die Beteiligung wird in Form einer Urkunde festgehalten. Diese Urkunde ist ein Wertpapier, d.h. die Rechte aus diesem Papier werden mit der Urkunde geltend gemacht oder auf andere übertragen.

Aktien gehören zu den sogenannten Effekten, die an der Börse gehandelt werden. Die Zulassung und der Handel dort unterliegen den Vorschriften des Börsengesetzes. Unterschieden werden Inhaber- und Namensaktien. Bei den Inhaberaktien kann der aktuelle Besitzer die Rechte aus dem Papier geltend machen, bei den Namensaktien wird der jeweilige Besitzer namentlich im Aktienregister des Unternehmens erfasst. Beide sind normalerweise Stammaktien, die dem Besitzer alle Rechte garantieren, die ihm gemäß Aktiengesetz zustehen, z.B. das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung und das Recht auf den Bezug junger Aktien oder von Gratis-Aktien, die herausgegeben werden, wenn das Kapital der Gesellschaft erhöht wird.

Die Aktienrendite, errechnet sich aus dem Verhältnis von Dividendenausschüttung zum Kurs der Aktie. Aktien sind ein Mittel zur Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens. Aus dem Aktienkurs ergibt sich ein Indikator zur Beurteilung eines Unternehmens, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).
Mit dem Kauf eines Aktien-Indexzertifikats beteiligt sich der Anleger für eine bestimmte Laufzeit an der Kursentwicklung aller in dem entsprechenden Index enthaltenen Aktien. Er setzt also nicht auf Einzeltitel, sondern auf einen ganzen Korb von Dividendenpapieren.

So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Zertifikate (auch Partizipationsscheine genannt) auf den Deutschen Aktienindex (DAX) zu kaufen. Der Anleger kann aber natürlich auch andere Börsensegmente vorziehen, etwa Aktienkörbe, in denen nur die Papiere bestimmter Branchen enthalten sind, oder ausländische Indizes. Ausländische Indizes bergen neben dem Marktrisiko zusätzlich ein Währungsrisiko, wenn sie in der betreffenden Landeswährung dargestellt werden.

Indexzertifikate sind ein passives Investment ohne Ausgabeaufschlag, das immer der Entwicklung der zugrundeliegenden Märkte entspricht. Der Anleger akzeptiert den Index so wie er ist; die Performance ist nicht abhängig von der Qualität des Fondmanagements. Bei manchen Indexzertifikaten ist die Kursentwicklung nach oben begrenzt, ein sogenannter Cap wird vereinbart. Der Anleger partizipiert in diesen Fällen nicht an Kurssteigerungen oberhalb dieser Grenze.
Aktienanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, bei denen es sich der Emittent vorbehält, dem Anleger am Ende der Laufzeit den fälligen Betrag entweder in bar oder in Aktien zurückzuzahlen.

Welche Alternative gewählt wird, hängt davon ab, wie sich der Wert der der Anleihe zugrunde gelegten Aktie entwickelt. Liegt der Kurs zu einem bestimmten Termin unter dem vereinbarten Limit, erhält der Anleger Aktien. Liegt er darüber, zahlt der Schuldner den Betrag in bar zurück. Der Anleger profitiert von einer überdurchschnittlichen Verzinsung, geht aber auch das Risiko ein, dass am Fälligkeitstag der Kurs der Aktien so niedrig ist, dass der Wert, der ihm zurückgezahlten Aktien deutlich unter dem Wert der gekauften Anleihe liegt.
Als Aktienfonds bezeichnet man Wertpapierfonds, die direkt in Anteilsscheine börsennotierter Unternehmen investieren. Der Anleger erwirbt also - zumeist über seine Hausbank - Anteile am Fondsvermögen einer Gesellschaft, die dieses zur Verfügung gestellte Kapital ihrerseits und in eigenem Namen vollständig oder überwiegend zum Kauf von Aktien verwendet.

Diese Aktien können unter einem bestimmten Anlagefokus zusammengestellt werden, z.B. nach Ländern, nach Branchen oder indexbezogen.

Es gibt ausschüttende Fonds, die die erwirtschafteten Erträge (z.B. Dividenden) an den Anleger ausschütten oder thesaurierende Fonds, die die Erträge im Fonds wieder anlegen. In diesem Fall erhöht sich für den Anleger der Wert der Fondsanteile.

Anteile von Aktienfonds können in der Regel börsentäglich verkauft werden. Ihre Rentabilität hängt stark von der Qualität des jeweiligen Fondsmanagements und der allgemeinen Marktentwicklung ab. Genau wie bei den Aktien sollte mit Aktienfonds langfristig geplant werden, wobei das Risiko niedriger ist als beim Kauf einer Einzelaktie.
Eine Aktiengesellschaft (AG) ist eine Handelsgesellschaft in Form einer Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Person). Die rechtlichen Grundlagen finden sich im Aktiengesetz. Das Gesellschaftskapital, mit dem die AG haftet, muss mindestens 50.000 EUR betragen..

Aktien können entweder als Nennbetragsaktien (Nennwertaktien) oder als Stückaktien, die keinen Nennwert sondern einen definierten Anteil am Grundkapital dokumentieren, vergeben werden. Der auf eine einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals darf 1,- EUR nicht unterschreiten.

Organe der Aktiengesellschaft sind die Hauptversammlung (HV), der Aufsichtsrat und der Vorstand (Direktion). Jede Aktiengesellschaft benötigt eine Satzung (Statut, Gesellschaftsvertrag), die rechtlich festgelegte Angaben enthalten muss.

Der Vorstand hat über jedes Geschäftsjahr die Jahresbilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), den Anhang (Jahresabschluss) und den Lagebericht aufzustellen. Im Regelfall ist dieser von Abschlussprüfern zu prüfen (Jahresabschlussprüfung) und nach Feststellung zu veröffentlichen (Publizität) und der Hauptversammlung (HV) vorzulegen, die dann über die Verwendung des Bilanzgewinns beschließt.
Indizes sind Messzahlen für Veränderungen. Sie zeigen die Veränderung einer Zeitreihe auf einen Ausgangspunkt bezogen. Aktienindizes fassen gleichartige Wertpapiere zu einer Gruppe zusammen, für die ein Wert ermittelt wird.

Der DAX z.B. wurde am 01.07.1988 als Index in Deutschland eingeführt. Er setzt sich aus 30 deutschen Aktien unter den Gesichtspunkten große Umsatzaktivität, hohes Grundkapital, hoher Anteil am Streubesitz und frühe Verfügbarkeit der Eröffnungskurse zusammen.

Der Wert wurde einmalig zum 31.12.1988 auf 1.000 Punkte festgelegt. Erreicht der DAX einen Wert von 6.000 Punkten, so ist der Depotwert des Anlegers um das 6,0 fache gestiegen.
Anlagen in unterschiedlichem Verhältnis gemischt werden:

  • konservativ
  • ausgewogen
  • oder risikoreich.

Die Quote, in der die Anlagen gemischt werden ist oftmals genau festgelegt. Das höchste Risiko tragen Anleger, die einen aktienlastigen Mischfonds wählen, der das Anlagevolumen überwiegend in Aktien investiert. Bei Aktienquoten über 70 % tragen die Fonds oft Namen wie

  • Dynamik
  • Growth
  • Offensiv
  • Chance
  • oder Aggressiv.
Bei einem Aktiensplit werden die Aktien der Gesellschaft in einem festgelegten Verhältnis geteilt. Entsprechend dazu teilt sich auch der Kurs der Aktien zu diesem Termin im gleichen Verhältnis. Ohne eine Veränderung des Börsenwertes wird also die Anzahl der ausgegebenen Aktien erhöht. Für den Anleger bedeutet dies, dass er eine größere Anzahl von Aktien zum unveränderten Gegenwert im Depot hält. Ein Aktiensplit muss von der Hauptversammlung genehmigt werden.

Das Gegenteil eines Aktiensplits ist eine Aktienzusammenlegung.
Im Gegensatz zum Aktiensplit erfolgt bei der Aktienzusammenlegung (engl.: reverse split) die Zusammenfassung von Aktien. Das bedeutet, die Anzahl der ausgegebenen Aktien wird verringert, ohne dass es zu einer Veränderung des Börsenwertes kommt. Damit wird der Preis der einzelnen Aktie aus psychologischen Gründen erhöht. Die Bezugsverhältnisse bleiben unverändert.

Für den Anleger bedeutet dies eine geringere Anzahl von Aktien im Depot bei unverändertem Gesamtgegenwert. Eine Aktienzusammenlegung muss von der Hauptversammlung der jeweiligen Aktiengesellschaft beschlossen werden.
Als Akzept bezeichnet man die schriftliche Erklärung des Bezogenen über die Annahme eines Wechsels (Tratte). Die Erklärung wird quer über die Vorderseite des Wechsels geschrieben. Damit wird der Annehmer zum Hauptschuldner. Ein Rückgriff auf den Aussteller bzw. die Indossanten ist dann nur noch möglich, wenn der Inhaber bei Zahlungsunfähigkeit des Annehmers Wechselprotest einlegt.

In der Kaufmannssprache wird mit Akzept auch der angenommene Wechsel selbst bezeichnet.
Der Alphafaktor dient zur Performancemessung und -beurteilung eines Wertpapierportfolios, z.B. das eines Fonds oder einer Vermögensverwaltung.

In der Finanzmarkttheorie bezeichnet der Alphafaktor das Maß für die Renditeabweichung einer Anlage gegenüber der Rendite eines Vergleichswertes (Benchmark). Vergleichswert kann z.B. der DAX sein. Damit ist die Rendite gemeint, die unabhängig von allgemeinen Marktschwankungen bzw. der allgemein erwirtschafteten Marktrendite entsteht.

Die Berechnung ergibt sich aus der Auflösung eines "Marktmodells" des Nobelpreisträgers Harry M. Markowitz, dem sog. "Single Index Modell".

Die Formel lautet:

    Alpha der Aktie= Rendite der Aktie - (ß x Rendite des Marktes)

Das ß steht hierbei für die Sensitivität der betrachteten Aktie bei Schwankungen des Gesamtmarktes.
Das Anlageziel "Altersvorsorge" wird durch folgende Bedingungen geprägt:

  • Das Depot ist langfristig (mindestens 10 Jahre) ausgerichtet
  • Der langfristige Wertzuwachs wird angestrebt.
  • Mindestens die Inflationsrate muss erwirtschaftet werden.
  • Die Rückzahlungszeitpunkte können im Ruhestand gestaffelt sein.

Bestehen kann solch ein Depot z.B. aus:

  • Liquiden Anlagen (10 %)
  • festverzinslichen Papieren und Sparkonten (10 %)
  • Lebensversicherungen (15 %)
  • geschlossenen Immobilienfonds (15 %)
  • Aktieninvestmentanteilen (45 %)
Unter Amortisation (lat.: Tilgung) versteht man:

  • die planmäßige Rückzahlung eines Darlehns, im Regelfall durch kontinuierliche Rückzahlungsbeträge.
  • die freiwillige oder zwangsweise Einziehung einer Aktie oder eines GmbH-Anteils durch Zahlungen aus dem Reingewinn oder zwangsweiser Kapitalherabsetzung.
  • im Rahmen der Investitionsrechnung die Angabe, zu welchem Zeitpunkt der Rückfluss des investierten Kapitals über die Einnahmen erfolgt ist (Amortisationsdauer).
Ein Analyst untersucht und verarbeitet systematisch Informationen und leitet daraus Aussagen über mögliche zukünftige Entwicklungen und Strategien ab. Das Wertpapierhandelsgesetz regelt seine Arbeitsweise.

Im Bereich der Finanzmärkte spricht man von Finanzanalysten, die alle Arten von Investitionsobjekten untersuchen und hieraus lohnende Investments herausfiltern. Eines der Hauptziele sind dabei Aussagen hinsichtlich zukünftiger Kursentwicklungen an den Weltmärkten, wobei die Analysen selbst oft massive Auswirkungen auf den Kurs haben können. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Investmentmöglichkeiten sind Analysten i.d.R. auf einzelne Bereiche spezialisiert, etwa Rohstoffe, Aktien, bestimmte Branchen oder Segmente usw.

Abhängig von den Arbeitsmitteln eines Analysten unterscheidet man Fundamentalanalysen, technische bzw. Chartanalysen sowie markttechnische Analysen, die sich speziell mit "Behavioural Finance" - der Auswirkung von Psychologie und typischen Verhaltensmechanismen von Finanzmarktakteuren auf die Marktentwicklung - befassen.
Als Anderkonto bezeichnet man ein Konto, das im eigenen Namen und eigener Verfügungsbefugnis, aber auf fremde Rechnung unterhalten wird. Der Kontoinhaber verwaltet die dort eingezahlten Beträge also treuhänderisch für einen Dritten. Sie gehören ihm jedoch nicht. In der Praxis werden Anderkonten vor allem von

  • Notaren
  • Rechtsanwälten
  • Steuerberatern und
  • Wirtschaftsprüfern

geführt.

Für das Führen von Anderkonten gelten strenge - zumeist berufsständische - Regeln. Auch unterliegen derlei Bankverbindungen einem besonderen Schutz. So darf das auf Anderkonten deponierte Geld laut § 47 der Insolvenzordnung (InsO) im Fall einer Pleite des Kontoinhabers nicht zur Insolvenzmasse gerechnet werden.

Bekanntestes Bespiel für ein Anderkonto ist das sogenannte Notaranderkonto, das v.a. im Rahmen von Immobilienfinanzierungen Verwendung findet.
Durch verschiedene Anlagesektoren (auch "Anlageklasse" oder "Asset-Klasse" genannt) wird der weltweite Kapitalmarkt eingeteilt und damit systematisiert. Diese Systematisierung hilft bei der Erstellung einer Anlagestrategie. Gängige, übergeordnete Anlageklassen, die dann in sich wieder nach Regionen, Laufzeiten oder Emittenten eingeteilt werden, sind:


Aufgrund der zunehmenden Anlagealternativen kommen folgende Sektoren hinzu:

  • Rohstoffe (z.B. Gold sowie Industriemetalle wie Zink und Kupfer),
  • Beteiligungen (z.B. Private Equity),
  • Hedge-Fonds und
  • Derivate.
Der Anlageprozess in einzelnen Portfolios folgt unterschiedlichen Strategien. Da gibt es:

  • Growth versus Value
    Growth-Fonds wählen Unternehmen aus, die ihre Gewinne für Wachstum nutzen und manchmal noch neu am Markt sind. Value-Fonds dagegen bewerten die Substanz und Ertragslage der Unternehmen und setzen deshalb eher auf etablierte Firmen.
  • Momentum versus Contrarian
    Manager von Momentum-Fonds gehen mit dem Trend und setzen auf Unternehmen, die gerade boomen. Contrarian-Fonds fahren genau die entgegengesetzte Strategie, in dem sie antizyklisch gegen den Trend investieren.
  • Top-Down versus Bottom-Up
    Ein Top-Down-Fonds entscheidet von "oben nach unten", in dem er seine Analyse mit der Volkswirtschaft eines Landes beginnt, sie anschließend auf die interessanten Unternehmen der interessanten Branche herabbricht. Der Bottom-Up-Fonds dagegen entscheidet von "unten nach oben" und beginnt deshalb seine Analyse beim Unternehmen, betrachtet dessen Marktchancen und anschließend den Gesamtmarkt.

Grundsätzlich kann nicht entschieden werden, welcher der Anlagestile der beste ist, denn alle haben ihre Berechtigung und sind in unterschiedlichen Zeiten erfolgreich, allerdings nicht gleichzeitig. Ein erfolgreicher Anlagestil ist deshalb in der Lage, seine Strategie der Marktentwicklung anzupassen.
Als Anlagestrategie werden die theoretischen Überlegungen verstanden, die der Strukturierung eines Vermögens zugrunde liegen. Bestimmungsfaktoren für die Anlagestrategie sind die Anlegermentalität und das Anlageziel.

Eine erfolgreiche Strategie ist dadurch gekennzeichnet, dass das magische Dreieck aus Rendite, Risiko und Liquidität ausbalanciert ist. Dabei können verschiedene Ziele verfolgt werden:

  • Minimierung des Risikos bei gleichbleibendem Ertrag,
  • Maximierung des Ertrages bei gleichbleibendem Risiko oder
  • Steigerung des Ertrages unter bewusster Erhöhung des Risikos

Anlagestrategien spiegeln sich natürlich auch in Depotzusammensetzungen wider, die dann folgende Bezeichnungen haben können:

  • Sicherheitsdepot
    Ziele:
    - Erhaltung des investierten Kapitals,
    - Erzielung eines angemessenen Gewinns, mindestens in Höhe der Inflationsrate.
  • Renditedepot
    Ziel: Mittelfristig Erzielung eines maximalen Ertrages.
  • Dynamisches Depot
    Ziel: Erzielung eines maximalen Gewinns unter Inkaufnahme und aktiver Nutzung kurzfristiger Marktschwankungen.
  • Spekulationsdepot
    Ziel: Maximaler Gewinn innerhalb kurzer Zeit.
  • Steuerminimierungsdepot
    Ziel: Reduzierung der jährlichen Steuerbelastung.
  • Vorsorgedepot
    Ziel: Langfristiger Wertzuwachs innerhalb eines längeren Zeitraums.
Eine erfolgreiche Anlagestrategie ist in hohem Maße von einer genauen Zieldefinition abhängig. Das Anlageziel wiederum ist abhängig von Faktoren wie:

  • Anlegermentalität,
  • persönliche Situation (verheiratet, Kinder usw.),
  • Vermögenssituation,
  • Einkommenssituation,
  • Lebensphase,
  • Zukunftsperspektive,
  • steuerliche Situation.

Auf der Basis dieser Rahmenbedingungen können folgende Ziele definiert werden:

  • Notfall-Rücklage,
  • Altersvorsorge,
  • Vorsorge für Kinder,
  • Konsumsparen,
  • Werterhalt des Vermögens,
  • Vermögenssteigerung,
  • Spekulationsetat,
  • Steuerersparnis,
  • Erbschafts-Gestaltung.

Die aktuelle Situation an den Geld- und Kapitalmärkten bestimmt, welche Produkte für das jeweilige Anlageziel ausgesucht werden können. Trotz der komplexen und vielfältigen Anlagemöglichkeiten gilt es für den Anleger vor allem 4 Fragen zu beantworten:

  • Wie viel?
    Wie hoch kann realistisch die einmalige oder regelmäßige Investition sein?
  • Wie lange?
    Welcher Zeithorizont steht für die Anlage zur Verfügung?
  • Wie?
    Welche Risiken, Kosten und welcher Aufwand können übernommen werden?
  • Was?
    Welche Produktart entspricht den Rahmenbedingungen?
Ebenso wie Aktien sind auch Anleihen Wertpapiere, die normalerweise an der Börse gehandelt werden und einen schuldrechtlichen Anspruch auf:

  • Zahlung eines zeitabhängigen Entgeltes (Zinszahlung) bzw.
  • Rückzahlung des überlassenen Kapitals (Tilgung)

entweder als Schuldbuchforderung oder in Form einer Urkunde verbriefen. Der Mantel verbrieft dann das Hauptrecht des Inhabers, der Bogen die Nebenrechte wie z.B. Zinsansprüche.

Im Gegensatz zum Inhaber von Aktien hat der Inhaber einer Anleihe keine Besitzrechte. Die Emission von Anleihen läuft meist über ein Bankenkonsortium. Für die Emission von Anleihen bedarf es der Genehmigung durch das Bundesministerium für Wirtschaft; entscheidend ist die angemessene Besicherung, oft in Form von erstrangigen Grundpfandrechten.

Anleihen werden

  • von der öffentlichen Hand (Bundes-, Länder- u.a. Anleihen, Bundesschatzbriefe),
  • von öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten und Banken (Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Bankschuldverschreibungen) sowie
  • von der gewerblichen Wirtschaft (Industrieobligationen)

ausgegeben.
Der Anteilswert wird auch Rücknahmepreis genannt. Er beziffert den Wert, den der Kunde für jeden Anteil bekäme, wenn er seine Anteile am Fondsvermögen an diesem Tage verkaufen würde.

Dieser Wert wird in Börsenpflichtblättern (z.B. Börsenzeitung, Handelsblatt, FAZ, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, u.a.), im Videotext (z.B. von n-tv, ARD, ZDF) und im Internet auf den jeweiligen Seiten der Fondsgesellschaften veröffentlicht und ist Grundlage der Bewertung des Depotvermögens.

Das Depotvermögen des Fonds wird nach folgender Formel berechnet:

Depotvermögen = Anzahl der gehaltenen Anteile x Anteilswert

Der Anteilswert wird nach folgender Formel ermittelt:

Anteilswert =
    Wert des Sondervermögens
––––––––––––––––––––––
Anzahl der ausgegebenen Anteile

Der Anteilswert wird regelmäßig neu berechnet (je nach Fonds und Fondsgesellschaft), bei Aktienfonds in der Regel börsentäglich.
Als Arbitrage bezeichnet man den Versuch, durch die Ausnutzung von Preis-, Kurs- oder Zinsdifferenzen Gewinne zu erzielen. Solche Unterschiede können sich an den verschiedenen Börsenplätzen ergeben.

Der sogenannte Arbitrageur - also der Arbitrage betreibende Börsenhändler - kauft zum Beispiel an der New Yorker Börse Aktien zu einem niedrigeren Kurs, um sie anschließend zu einem höheren Kurs an einer anderen internationalen Börse zu verkaufen, wo das Wertpapier ebenfalls notiert wird. Natürlich ist es auch möglich, das erworbene Aktienpaket zu splitten und an mehreren Börsen zu verkaufen.
Unter Asset Allocation (= Gewinnaufteilung) wird die Aufteilung oder Strukturierung eines Portfolios auf verschiedene Anlageklassen wie z.B. Anleihen, Aktien, Immobilien oder Rohstoffe, Währungen, Branchen oder Länder verstanden. Die Gesamtrendite und das Gesamtrisiko eines Portfolios sind abhängig von dieser Strukturierung und können deshalb durch eine Veränderung der Asset Allocation positiv beeinflusst werden. Dieses Umschichten der Geldmittel innerhalb des Portfolios ist in der Regel mit Transaktionskosten verbunden. Eine langfristige Planung der Asset-Allocation kann diese Kosten minimieren.

Zur Berechnung einer optimalen Asset Allocation können quantitative Modelle wie z.B. die Portfolio Selection nach Harry Markowitz herangezogen werden. Anleger, die sich nicht selbst damit beschäftigen wollen, können die Asset Allocation durch Investmentfonds gestalten, hier besonders durch Dachfonds oder Multi-Manager-Fonds, die z.B. die Transaktionskosten vermeiden.
Asset-Backed Commercial Papers - auch Euronotes genannt - sind Geldmarktpapiere mit eher kurzen Laufzeiten von 30 Tagen bis zu einem Jahr. Zu den Papieren, die am Geldmarkt gehandelt werden, gehören Schatzwechsel, kurz- oder mittelfristige Anleihen öffentlicher Institutionen, Depositen-Zertifikate, abgezinste Wertpapiere und variabel verzinsliche Anleihen (Floating Rate Notes).

Nicht nur die öffentliche Hand deckt am Geldmarkt den kurzfristigen Bedarf, auch Banken und bonitätsstarke Unternehmen können dies unter strengsten Voraussetzungen tun: Ihr Eigenkapital muss mindestens 5 Mio. EUR betragen oder die Papiere des Unternehmens müssen an der Börse zum amtlichen Handel oder zum geregelten Markt zugelassen sein. Banken müssen zudem einem Einlagensicherungssystem angeschlossen sein. Da das Rating im Vordergrund steht, ist es für schwächere Emittenten möglich, die Emission mit einer Bankgarantie zu unterlegen.
Aufzinsungspapiere sind eine Form der Geldanlage, bei der die anfallenden Zinsen entweder in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich, quartalsweise oder jährlich) ausgezahlt oder dem angelegten Kapital zugeschlagen werden (Thesaurierung). Wird die letztere Variante gewählt, fallen Zinseszinsen an. Auch diese werden dem Anlagekapital hinzuaddiert. Aufzinsungspapiere stellen somit das Gegenteil von Abzinsungspapieren dar.
Eine Ausfallbürgschaft ist eine Kreditsicherheit. Dabei haftet der Bürge gegenüber dem Darlehns- oder Kreditgeber für den Schuldner - allerdings nur in begrenztem Umfang. Er haftet lediglich für den Ausfall, den zum Beispiel die Bank beim Schuldner hat.

Für ein Unternehmen ist die Ausfallbürgschaft öffentlicher Bürgschaftsgeber (z.B von Kreditgarantiegemeinschaften, öffentlichen Bürgschaftsbanken oder dem Bund) meist eine der letzten Möglichkeiten, die Sicherheitsquote bei einem Kredit zu verbessern und diesen dann überhaupt zu bekommen. Öffentliche Bürgschaftsgeber begeben Bürgschaften meist zwischen 50 % und 80 % des zu verbürgenden Betrages.
Die Verwahrung, Verwaltung und der Verkauf von Fondsanteilen verursachen Kosten für die Investmentgesellschaften. Diese Kosten legen diese auf den Anleger in Form eines jährlichen Verwaltungskostenbeitrages direkt aus dem Sondervermögen des Fonds an die Investmentgesellschaft um.

Die Depotkosten der Bank, bei welcher die Wertpapiere hinterlegt sind, werden ebenfalls dem Sondervermögen belastet. Die Kosten für Verkaufsprovisionen an z.B. Makler oder verkaufende Banken werden durch den sogenannten Ausgabeaufschlag abgedeckt, der einmalig beim Kauf der Fondsanteile (auch bei Aktien) erhoben wird. Der Ausgabeaufschlag liegt in der Regel zwischen 0 % (No-Load-Fonds) und 5,25 %.

Bei einem Umtausch von Anteilen direkt bei der Fondsgesellschaft wird meist der bereits gezahlt Ausgabeaufschlag angerechnet bzw. es werden Sonderkonditionen eingeräumt, wenn man in einem bestimmten Zeitraum wieder in diesem Fonds investiert (Wiederanlagerabatt).
Der Ausgabepreis ist der Preis, der beim Kauf von Fondsanteilen und Aktien erhoben wird. Der Ausgabepreis besteht aus dem Rücknahmepreis zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von 0 % (No-Load-Fonds) bis ca. 5 %. Der Ausgabeaufschlag wird einmalig beim Kauf von Fondsanteilen bzw. Aktien erhoben.
Ausgewogene Mischfonds erhalten oft Namen, die die Worte Balance oder Flexibel enthalten. Diese Bezeichnung drückt aus, dass das Fondsmanagement auf eine ausgewogene Verteilung der Anteile von Aktien und festverzinslichen Wertapapieren achtet. Eine mittlere Aktienquote, die je nach Fonds zwischen 30 % und 70 % liegt, ist deshalb typisch für diese Art von Fonds. Diese Fonds eignen sich für Anleger, die ein begrenztes Risiko einzugehen bereit sind, und sich damit die Chance auf höhere Renditen als bei einer konservativen Anlage einräumen.
Bei Investmentfonds gibt es zwei Arten der Ertragsverwendung:

  • ausschüttend bzw.
  • thesaurierend.

Ausschüttende Fonds zahlen die von ihnen erwirtschafteten Erträge zum Teil oder sogar komplett an ihre Anleger aus. Die Ausschüttung findet zu einem festen Ausschüttungstermin - in der Regel jährlich - statt.

Die Ausschüttung umfasst gewöhnlich die sogenannten ordentlichen Erträge in Form von vereinnahmten Zinsen, Dividenden, Mieten o.ä..

Da zum Zeitpunkt der Ausschüttung Kapital aus dem Fondsvermögen herausgenommen wird, verringert sich das Fondsvermögen und damit auch der Anteilspreis eines Fonds.

Bei einer Verwahrung in Deutschland unterliegt die Ausschüttung unabhängig vom Emissionsort des Fonds der Kapitalertragsteuer. Bei einer Verwahrung außerhalb Deutschlands unterliegen die Erträge der Einkommensteuer und ggf. einer Quellensteuer. Der einkommensteurpflichtige Ertrag, der vom Ausschüttungsbetrag abweichen kann, wird dem Anleger von der Fondsgesellschaft mittgeteilt.
Börsengehandelte Papiere können von der Geschäftsführung der jeweiligen Börse zeitweilig ausgesetzt werden. Geregelt ist die Aussetzung in der jeweiligen Börsenordnung des Handelsplatzes und in deren Geschäftsbedingungen.

Handelsaussetzungen kommen i.d.R. vor, wenn der Handel nicht mehr ordnungsgemäß durchgeführt werden kann sowie zum Schutz der Investoren. Mit der Möglichkeit der Handelsaussetzung kann die Börse auf "besondere Umstände im Bereich des Emittenten" reagieren.

Welche Wertpapiere wann, warum und wie lange ausgesetzt sind, erfährt der Investor über Bekanntmachungen der jeweiligen Wertpapierbörse.

Bei der Handelsaussetzung von ausländischen Aktien reagieren die inländischen Börsen i.d.R. nur auf die Kursaussetzung an der jeweiligen Heimatbörse des Unternehmens.
Nicht alle Aktien werden an der Börse gehandelt: Immerhin 4.700 deutsche Aktiengesellschaften sind an den Kapitalmärkten nicht notiert. Der häufigste Grund: Die Aktien befinden sich in den Händen von Großaktionären, die nicht die Absicht haben, sich von ihren Anteilen zu trennen.

Daneben gibt es Unternehmen, die den Anlegern ihre vor- bzw. außerbörslichen Aktien verkaufen wollen. Auch diese Papiere sind an keiner Börse notiert und erfüllen zum größten Teil nicht einmal die dafür notwendigen Voraussetzungen.

Andere dubiose Aktien werden an fernen Exoten-Börsen gehandelt. Solche Papiere kann der Anleger nicht bei seiner Bank oder Sparkasse, sondern nur bei den Unternehmen selbst oder bei dafür geschaffenen Gesellschaften kaufen.

Der Kauf von außerbörslichen Aktien sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der Anleger das dahinterstehende Unternehmen und die verantwortlichen Personen sehr gut kennt. Das Unternehmen selbst sollte darüber hinaus ganz konkret und mit Zeitangabe einen Börsengang planen.

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